1. Die Umgestaltung Preußens.
51
Mündungen wären nicht mehr der Rhein. Erst als die preußische Regierung zu Cöln den Rheinstapel errichtete, wo alle Waren umgeladen werden sollten, bequemte sich Holland zur Freigabe der Mündungsarme des Rheins. Friedrich Harkort machte sich auch um den Bau von Eisenbahnen verdient. Der Engländer George Stephenson ist der Erfinder der Lokomotive, die nach jahrelangen Versuchen 1825 eine zukunftssichere Zugkraft zeigte. In demselben Jahre wurde in England die erste Eisenbahn eröffnet, in Deutschland erst 1835 die Linie Nürnberg-Fürth, 1839 Berlin-Potsdam und Leipzig-Dresden. Die Eisenbahnglocke läutete die Sterbestunde der Postkutsche und des Schlagbaumes ein. Das Schließen der Stadttore am Abend hatte keinen Zweck mehr, als die Eisenbahn die Fahrgäste auch während der Nacht in die Städte brachte. Die mittelalterlichen Stadtmauern fielen, einzelne Tore sind als Baudenkmäler erhalten geblieben. (Fig. 25, 26, 1—3.)
Die Eisenbahn hatte anfangs viele Gegner; manche Städte wollten keinen Bahnhof haben; der ausgedehnte Stand der Fuhrleute und die Fuhrmannswirte eiferten dagegen; sogar fortschrittlich gesinnte Männer, wie der Franzose Adolphe Thiers, meinten, die Erfindung habe keine Zukunft. Es bedurfte wirklich treibender Kräfte, wie Harkort eine war, um dem Eisenbahnbau die Wege zu ebnen und die Vorurteile zu zerstreuen. Besonders machte Harkort auf die Bedeutung der Eisenbahnen im Kriegsfälle aufmerksam. Er schrieb: „Die Kunst der Feldherren neuerer Zeit besteht darin, rasch große Streitmassen nach einem Punkte zu bewegen; während ein preußisches Korps sich von Magdeburg nach Minden oder Kassel begibt, erreicht in derselben Zeit ein französisches Heer von Straßburg aus Mainz, von Metz aus Koblenz, von Brüssel aus Aachen; wir verlieren also zehn Tagemärsche, die oft einen Feldzug entscheiden. Diesen Nachteil würde die Eisenbahn heben, indem 150 Wagen eine ganze Brigade in einem Tage von Minden nach Cöln schafften, wo die Leute wohl ausgeruht mit Munition und Gepäck einträfen" ... (Sin andrer einflußreicher Förderer des Eisenbahnbaues ist David Hanse-mann, damals Inhaber einer Wollhandlung in Aachen, später Finanz-minister unter Friedrich Wilhelm Iv.
In die Zeit der ersten Eisenbahnen fällt auch die Erfindung des elektrischen Telegraphen durch die Professoren der Göttinger Universität Wilhelm Weber und Friedrich Gauß (1833).
Die preußische Regierung kam dem Aufschwung der Industrie und des Handels entgegen durch ein Werk, das gleichzeitig ein einigendes Band um die einzelnen Bundesstaaten schloß und gewissermaßen der Grundstein des Deutschen Reiches unter Preußens Führung geworden ist: das ist der Zollverein. Die Lage des Staates drängte zu dieser Gründung. Die östlichen Provinzen waren durch Hannover, Hessen-Nassau von den westlichen getrennt, eine Länderbrücke zwischen Osten und
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72
seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht.
Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb.
Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange.
V. Die Friedensjahre von 18151840.
Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat.
fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden.
Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er
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Extrahierte Ortsnamen: Wellington Frankreich Frankreichs Rheine Afrika Wien Sachsen Rheinland Deutschlands Rheine Berlin Potsdam
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
— 24 —
weil die Bahn ihre erhoffte Verbindung Kairo—kalkutta zu unterbrechen droht, und um den von Norden her (f. 2) erwarteten Russen die Hand zu reichert, schickten sie l Rpril 1915) Truppen von der Küste den Tigris aufwärts, um Bagdad und das im Hltertum so fruchtbare, jetzt wüst liegende Land zwischen (Euphrat und Tigris «Mesopotamien zwischen den Strömen; arabisch Irak) in Besitz zu nehmen. Ruf dem Tigris wurde der Heeresbedarf mitgeführt,- Kanonenboote schützten die Transportschiffe. Rlles schien Zu gelingen, schon näherte man sich der altberühmten Kalifenstadt Bagdad, da schlugen die Türken die (Engländer aufs Haupt (bet Ktesiphon, 23. November 1915), nahmen ihnen mehrere Kanonenboote weg und machten auch sonst große Beute. Die (Engländer zogen sich nach Kut=ei=Rmara, dem Endpunkt der Schiffahrt auf dem Tigris, zurück, wo sie eingeschlossen wurden und sich (27. Rpril 1916) ergeben mußten, 13000 Mann. Leider erlag kurz vorher der treffliche Generalfeldmarschall von der Goltz, der deutsche Befehlshaber des türkischen Heeres in Mesopotamien, einer Krankheit.
Die (Engländer ließen sich von ihrem Mißgeschick nicht beirren. Sie schickten erhebliche Verstärkungen nach Mesopotamien, drängten die Türken Schritt um Schritt zurück und besetzten endlich (11. März 1917) Bagdad. - (Ebenso planmäßig und zäh schoben sie ihre Stellungen vom Suezkanal aus auf der uralten Karawanenstraße längs des Meeres nach Palästina vor. wiederholt erlitten sie empfindliche Niederlagen, noch im März und Rpril 1917 bei Gaza. Rber endlich gelangten sie nach Jaffa, der Hafenstadt Jerusalems, und damit war das Schicksal von Jerusalem entschieden. Die Türken vermieden den Kampf um -die heilige Stadt, die Engländer zogen dort ein (11. Dez. 1917).
6. Italien.
1. Elf Jsonzoschlachten. Die verräterischen Italiener (f. Nr. 1,1) hatten gehofft, mit den vermeintlich durch Russen und Serben beschäftigten Österreichern und Ungarn leichtes Spiel zu haben, hatten sie doch nichts (Eiligeres zu tun, als einen eigenen Minister für die zu „erlösenden" Gebiete zu ernennen. Die Österreicher beschränkten sich einstweilen auf die Verteidigung, bei der sie das Gelände außerordentlich begünstigte. Ihre Stellungen
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14 1- Deutschlands Größe und Machtstellung.
Offiziere. Neue Sprengmittel (Pigrinsäure) wurden erfunden und
die starken Mauern der Festungen hielten der Sprengwirkung
neuer Geschosse nicht mehr Stand. Schon dachte man an die
Entwertung aller Festungen, aber die Technik hat noch immer
wieder Mittel gefunden, den kräftigen Zerstörungsmitteln noch
kräftigere Widerstände entgegenzusetzen; sie wurden gefunden im
Panzer und im Beton (dem zu hartem Stein erstarrenden Gemisch
von Steinbrocken, Sand und Zement). Mit äußerster Kraft-
anstrengung wurden in kurzer Zeit die Umbauten und Ver-
stärkungen der Festungen vollendet, die man immer mehr in die
Erde hineinlegte, um dem Feinde keine Zielpunkte zu geben *).
Festungen und ähnliche Werke haben sicherlich eine große
Bedeutung für den Schutz des Landes. Zunächst wollen sie
größere Städte, in denen sich Militär-Magazine, sowie Fabriken
und Werkstätten zur Anfertigung von Heeresbedürfnissen befinden,
gegen feindliche Besitzergreifung schützen, sodann dem Feinde das
Vordrängen erschweren, indem wichtige Flußübergänge, Bahn-
linien, Gebirgspässe u. a. m. gesperrt werden; zuletzt wollen sie
den Aufmarsch des eigenen Heeres sichern und zurückgehenden
Heeresteilen als Sammelort dienen. Das sind die Hauptaufgaben
der Festungen, insonderheit der Landfestungen. Die Küsten-
befestigungen verfolgen ganz ähnliche Zwecke. Sie sind zunächst
eigentliche Kriegshäfen und Stützpunkte, sodann Befestigungen
zum Schutze von Landungsplätzen, die eine Ausschiffung großer
Teile des feindlichen Landheeres gestatten, von Küstenpunkten in
strategisch günstiger Lage, von Seehäfen, die als Mittelpunkt des
Handels wichtig sind, und von engen Durchfahrten und Kanälen.
Vor die Küste vorgeschobene Punkte werden befestigt, um, wie
z. B. Helgoland vor der Jade-, Weser- und Elbemündung, der
Flotte Unterstützung zu gewähren, ihre Bewegungsfreiheit zu er-
höhen und eine etwaige Blockade locker zu gestalten.
Die Befestigungen haben infolge ihrer hochwichtigen Aufgaben
in Bezug auf den Schutz des Vaterlandes ihr Verbreitungsgebiet
hauptsächlich an den Grenzen des Reichs. Die West grenze
wird bewacht von Wesel, Cöln mit Deutz, Coblenz mit Ehren-
breitstein, Mainz, Metz, Dietenhofen, Pitsch, Straßburg, Feste
Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Freiburg im Br. Binnen-
f e stu n g e n sind Ulm, Ingolstadt, Königstein, Magdeburg, Spandau
und Küstrin. Die Ostgrenze besitzt eine größere Anzahl von
Festungen ersten Ranges, so Königsberg, ^ Boyen, Graudenz,
Marienburg, Thorn und Posen. Glogau hat seine alte Bedeutung
als Festungsstadt eingebüßt. Die zwei großen Kriegshäfen
*) Die Festung Ehrenbreitstein weicht in ihrem Bau von den meisten
andern Festungen ab, indem an Stelle von Erdwällen eine Menge mit
Schietzscharten versehene Mauerbauten sichtbar sind. Die steilen Berghänge
bilden ein natürliches sturmfreies Hindernis. Ahnlich ist es bei dem be-
festigten Königstein an der Elbe.
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Extrahierte Personennamen: Metz Wilhelm Königsberg
272 Siebenter Abschnitt,
Nacht mitten im Schlaf überfallen, dennoch so viele
Stunden mit erstaunlicher Tapferkeit in Dunkelheit
und Nebel gestritten, die mehresten ihrer Heerfüh-
rer verlohren hatte, und doch jetzt im Begriff stand
den Blutkampf zu erneuern. Dieses war auch die
Absicht Friedrichs, als der Herzog von Aremberg,
der mit feinem starken Corps unter Begünstigung
des Nebels dem Könige in die Flanke gekommen
war, den linken Flügel der Preußen angriff. Hier
wurden einige .tausend Mann über den Haufen ge-
worfen, und eine große Preußische Batterie erobert.
Dies war aber auch die Gränze des Siegs. Der
König, der jetzt feindliche Truppen vorne und im
Rücken hatte, zog seine tapfern Schaaren mitten
unter diesem Mordgetümmel zusammen, und machte,
nach einem fünfstündigen verzweifelten Gefechte, ei-
nen Rückzug, dem nichts als ein zweitaufenjahri-
ges Alter fehlt, um von allen Zungen gepriesen zu
werden. Er wurde durch ein starkes Artilleriefeuee
und durch Linien von Kavallerie gedeckt, die in der
Ebene von Weigern mit großen Zwifchenrämen auf-
marschierten, hinter denen sich die Infanterie for-
mine. Die Oesterreichifche Armee^war in zu großer
Unordnung, um einen solchen Rückzug zu stören;
überdem auch hatte Daun schon bei Kollin zu erken-
nen gegeben, sein Grundsatz ftlj, daß man einem
fliehenden Feinde eine goldne Brucke bauen müsse. —
Der Marsch Friedrichs ging nicht weit. Nur eine
halbe Meile vom Wahlplatz, auf den sogenannten
Spitzbergen, lagerte er sich mit feinen Truppen, die
den größten Theil ihrer Artillerie und Bagage ver-
lohren, den kurzen Rock in der rauhen Jahreszeit
zur Decke, und den Himmel zum Zelte hatten. Es
fehlte ihnen sogar an Pulver und Kugeln, diesem
größten Bedürfniß der Europäischen Heere. Ein
neues Treffen in dieser Lage hatte die alten Schlach-
ten erneuert, wo Mann gegen Mann focht, und
jeder sich auf feine Faust verließ. Die Stellung des
Königs war indessen so vortheilhaft, die Mittel,
allen Gefahren Trotz zu bieten, bei ihm so mannich-
faltig, und seine Truppen selbst in ihrem gefchlage»
ven
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224
Entwicklung der Operationen auf den Kriegsschaupltzen, sowohl auf der Front gegen Frankreich und Belgien, als auf der Front gegen Italien, Serbien und Rußland, erkennt man tglich deutlicher, da der Sieg sich auf die Seite Deutsch-lands und sterreich-Ungarns neigt. Unter diesen Umstnden wird Bulgarien gegen sich selbst ein Verbrechen begehen, es wird einfach Selbstmord begehen, wenn es nicht mit den Zentralmchten hlt, weil nur diese es sind, die es uns ermglichen knnen, unsere Hoffnungen auf eine Vereinigung des bulgarischen Volkes zu der-wirklichen.
129.
Unser Kampfziel bei Verdun.
Quelle: Mitteilung des Groen Hauptquartiers.
Fundort: Hannoverscher Kurier vom 24. Oktober 1916 (Abendausgabe). Nr. 32 741.
Die Bedeutung und die Eigenart der Kmpfe um Verdun ist unmittelbar bedingt durch die strategische Lage der Festung. Das groangelegte System von befestigten Sttzpunkten, welches Frankreich zur Sicherung seiner Ost- und Nord-oftfront vor seine Hauptstadt gelagert hat, zieht sich von Belsort der Epinal und Toul nach Verdun, mit der Front nach Nordosten. Bei Verdun biegt es nach Westen um und zieht sich der die Hauptsttzpunkte Reims und Setott bis zu den Sicherungen des Oisetales bei la Fere. Die letzteren beiden Sttzpunkte sind in unseren Hnden, im brigen ziehen sich unsere Schtzengrben im flachen Bogen um diese Sperrlinie herum, die sie nur bei St. Mihiel durchbrochen haben. Verdun bildet den nordstlichen Eckpfeiler dieses ganzen Verteidigungssystems.
Aber in dieser wichtigen Bedeutung Verduns fr die Verteidigung Frankreichs liegt nicht die alleinige, ja nicht einmal die hauptschlichste Bedeutung des Platzes. Zu einer noch wesentlich wichtigeren Rolle mute Verdun in dem Augenblick be-rufen sein, wo unsere Feinde es unternahmen, von der Verteidigung zum Angriff berzugehen. Denn in diesem Augenblick wurde Verdun das eigentliche Ausfalltor Frankreichs gegen Deutschland. Der Vorsto, welchen die Franzosen immer wieder vergeblich versucht hatten, um den zurckgebogenen Teil unserer Westfront zu durchstoen und damit in den Rcken unserer in Belgien und Nordfrankreich kmpfenden Truppen zu gelangen, sollte von Verdun aus erneuert werden. Von dieser Stelle aus htte er neben der strategischen Bedrohung des nrdlichen und des Mittelstckes unserer Westfront zugleich die wirtschaftlich hchst bedeutungsvolle Nebenwirkung gehabt, da er schon in seinem Beginne die Aussicht bot, die wert-vollen Kohlen- und Erzgebiete von Briey zurckzuerobern, deren Verlust sr die Franzosen seinerzeit ebenso peinlich gewesen war, wie ihre Wiedergewinnung im hchsten Grade erwnscht sein mute. Im weiteren Verlauf htte dann der Vor-sto von Verdun aus die Festung Metz getroffen, deren berrennung zugleich die Mglichkeit bot, die durch sie gedeckten deutsch-lothringischen Stahlindustriegebiete und damit vitale Teile unserer deutschen Kriegsindustrie zu entreien.
Fr die Erreichung dieses strategisch wie kriegswirtschaftlich gleich bedeutungs-vollen Zieles bot die Festung Verdun eine ganz eigenartig gnstige Operations-bafis. Zunchst sicherte Verdun mit seinem breiten Fortgrtel, der noch dazu durch einen weit vorgeschobenen Kranz von vorzglich gelegenen neuausgebauten Feld-besestigungen erweitert worden war, die Ubergnge der wichtigsten von Paris nach Metz fhrenden Straen und Eisenbahnen und diente also als Brckenkopf fr die
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Extrahierte Personennamen: Briey
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- 225 -
Maaslinie. Fr die stlich der Maas zum Vorsto nach Nordosten bereitzustellenden Truppenmassen bot der Befestigungsring von Verdun in der Ausdehnung, wie er bis zum Februar 1916 bestand, ein vortreffliches Aufmarschgelnde mit einem vorzglich ausgestalteten Straen-- und Eisenbahnnetz, einer Menge gerumiger Kasernen, Lebensmittellager, kurz mit allen denjenigen Anlagen, welche zu einer Operationsbasis grten Stils gehren. Mit einem Worte: Verdun war das Aus-sallstor Frankreichs gegen Mitteldeutschland.
Dieses Ausfalltor zu schlieen, war uns bis zum Frhjahr 1916 unmglich gewesen. Der Zweifrontenkrieg hatte wesentliche Teile unserer Streitkrfte auf dem russischen und auf dem Balkankriegsschauplatz gefesselt gehalten. Erst als diese Krfte durch den zeitweiligen Abschlu des russischen und des Balkanfeldzuges frei--geworden waren, konnte an die Niederkmpfung Verduns herangegangen werden mit dem strategischen Ziele: die Ausfallspforte Frankreichs zunchst einmal von deutscher Seite aus zu verrammeln und im weiteren Verlaufe der Kriegshand-lungen sie nach Frankreich zu einzustoen.
130.
Verdun und Somme.
Quelle: Amtliche Darstellung aus dem Groen Hauptquartier.
Fundort: Hannoverscher Kurier vom 2s. August 1916 (Abendausgabe). Nr. 32630.
Ein Vergleich der Schlacht an der Somme und der Kmpfe bei Verdun drngt sich auf.
Bei Verdun sind wir die Angreifer; in der Picardie befinden wir uns in der Abwehr. Aber die Verteidigung Verduns, auf deren Hartnckigkeit die Franzosen so stolz sind, und von der sie in aller Welt so viel Wesens zu machen verstehen, sttzt sich auf den wuchtigen Rckhalt der strksten Festung Frankreichs, ihren doppelten Fortgrtel und ein kunstvoll ausgebautes Verbindungsnetz von Feld-befestigungen. Schon das Angriffsgelnde an sich bietet durch sein starkes Ansteigen und die tiefen Einschnitte, die es durchziehen, die berragenden Kuppen, die es schtzen, dem Angreifer ungleich viel hhere Schwierigkeiten, als die leicht ge-wellte Ebene der Picardie. Unseren Kmpfern an der Somme stand nur ein schmaler Grtel von Schtzengrben zur Verfgung, deren vorderste Linie, als sie dem Erdboden gleichgemacht war, von der ungeheuren feindlichen bermacht nach siebentgigem Trommelfeuer im ersten Anlauf stellenweise berrannt und damit fr die Verteidigung vielfach ausgeschaltet werden konnte.
Was aber das Strkeverhltnis anlangt, so ist es bekannt, da bei Verdun die Franzosen uns in einer berlegenheit gegenberstanden, die an Infanterie sich zu unserer Strke wie 2:1 verhlt. Dabei waren wir dort in der Rolle der Angreifer ! An der Somme aber stellt sich das Zahlenverhltnis jedenfalls noch weit ungnstiger fr uns. Und trotzdem ist der Gelndegewinn unserer Feinde im ersten Monat ihrer Offensive noch nicht halb so groß als der unsrige im ersten Monat vor Verdun! (brigens mag darauf hingewiesen werden, da der Gelnde-gewinn, den die Franzosen erzielen konnten, fast doppelt so groß ist als derjenige der Englnder, während die Verluste der ersteren etwa halb so groß sind als die der letzteren.)
Sb. 11. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. Hl. 15
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Niederkmpfung_Verduns Frankreichs Frankreich Verdun Frankreichs Heinze-Kinghorst
— 56 —
fischen Armeen hatte niederlegen müssen, den Oberbefehl an der Front in Kankasien (I. S. 88). Dieser neue Heerführer setzte es nun durch, daß ihm erhebliche Verstärkungen geschickt wurden. Vor der nun mit sehr bedeutenden Kräften im Spätherbst 1915 von neuem aufgenommenen Offensive räumte die schwache türkische Armee Kaukasien. Sie zog sich kämpfend auf Erzerum zurück, diese veraltete Festung als Sammelplatz betrachtend. Da an einen schnellen Nachschub nach dieser entfernten, bahnlosen Gegend nicht gedacht werden konnte mußte man türkischerseits auch diese Stadt aufgeben und sich auf die Höhen westlich der Stadt zurückziehen. Am 16. Februar 1916 fiel Erzerum in die Hände des Feindes. Und selbst hierauf beschränkte sich noch nicht der Erfolg der Ruffeu. Sie bemächtigten sich in den nächsten Monaten weiterer1 großer Teile des türkischen Armeniens. Bitlis, Ersingjan und die Hafenstadt Trapezuut gerieten in ihren Besitz, und in frevelhafter Mißachtung aller Grundsätze des Völkerrechts besetzten sie den größten Teil des neutralen Persiens. Wohl versuchten die Türken, den russischen Erbfeind aus ihrem und dem persischen Gebiet zu vertreiben. Im Hochsommer 1916 schickte die türkische Heeresleitung den größten Teil der nach dem Fall von Kut-el°Amara zur Verfügung stehenden Truppen von Bagdad aus gegen die Russen in Persien vor und warfen sie ganz beträchtlich in Richtung auf Teheran zurück. Um dieselbe Zeit ging die bedeutend verstärkte türkische Armee in Armenien kraftvoll vor und nahm Bitlis wieder in Besitz. Aber ein großer Teil Persiens und fast ganz Armenien blieb in den Händen der Russen. Diese rühmten sich laut ihrer Erfolge und schätzten sie darum so außerordentlich hoch ein, weil sie glaubteu, durch die leichte Eroberung in diesen entlegenen Ländern eine gewisse Entschädigung für den Verlust von Landgebiet zu erhalten, den sie im Sommer vorher in so reichem Maße im Westen ihres Reiches erlebt hatten.
4. Die Kämpfe in Mesopotamien. Ein sehr wechselreiches Bild boten die kriegerischen Ereignisse ans dem dritten asiatischen Kriegsschauplätze, die Vorgänge in dem alten Mesopotamien oder Jrak-Arabi, wie der Türke den südlichen Teil dieses Landes nennt. Es ist bereits bei der Darstellung der Beziehungen zwischen England und Deutschland gezeigt worden, welchen Wert England dem Euphrat- und Tigrisland beilegt, und wie gerade hier deutsche und englische Interessen aufeinanderstoßen (I. S. 8). Es nahm daher nicht wunder, daß die Engländer in dem Augenblick, da der Krieg ausgebrochen war, alles versuchte», sich gerade dieses Landes zu bemächtigen. Zu diesem politischen Beweggründe kam ein strategischer insofern, als ein in dem alten Zwischenstromlande stehendes Heer eine ständige Flankenbedrohung der gegen den Sueskaual gerichteten türkischen Unternehmungen bilden würde.
Schon vor der Kriegserklärung zog England auf den im persischen Meerbusen liegenden Bahrein-Inseln namentlich indische Truppen zusammen. Sobald dann die Türkei in den Krieg eintrat, landete England diese Truppen im Mündungsgebiet des Schat-el-Arab. Die Türken hatten hier nur etwa 7000 Mann stehen. Diese wenigen Truppen zogen sich vor der Übermacht nach Norden zurück. So fiel den Engländern bald das ganze Schat-el-Arab-Gebiet mit der Handelsstadt Basra in die Hände. Ohne große Hindernisse drangen sie dann in die Ebene der beiden Ströme ein und näherten sich, am Tigris vor. rückend, ganz bedenklich der alten Industrie- und Handelsstadt Bagdad. In
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470
Preußen mußte während des Kampfes ruhig bleiben, denn es war zu sehr
erschöpft, aber der Husarenoberst Schill führte sein Regiment über die Grenze;
bald verstärkte sich seine Schaar auf einige Tausend; aber er wurde von den
Dünen und Holländern in Stralsund eingeschlossen und fiel fechtend in den
Straßen dieser Stadt. Seine gefangenen Waffenbrüder ließ Napoleon als
Räuber erschießen.
' Der Sohn des unglücklichen Ferdinand von Vraunschweig, Wilhelm,
hatte eine Schaar Männer geworben, die Todtenköpfe auf ihren Helmen tru-
gen; mit diesen trat er in östreichische Dienste, um seinen Vater an Napoleon
zu rächen. Nach der Schlacht von Wagram schlug er sich eben so kühn als
glücklich durch viel stärkere Schaaren bis an die Nordsee durch, wo er sich in
Elsfleth nach England einschiffte. So endeten diese einzelnen Versuche gegen
die Riesenmacht Napoleons.
Achtzehntes Kapitel.
Er vernichtet den Kirchenstaat, gründet das Großherzogthum
Frankfurt, vereinigt Holland mit Frankreich; die Mündungen
der Schelde, Maas, des Rheins, der Ems, Weser, Elbe und
Weichsel französisch. Bernadotte Kronprinz von Schweden.
Nun schaltete er in Europa nach Belieben und zertrat, was ihm mißfiel,
gerade wie vor ihm die republikanischen Gewalthaber, und Rußland, Oestreich
und Preußen mit Polen gethan hatten.
Dem Papste entriß er den Kirchenstaat mit den Allmachtsworten: „der
Papst hat aufgchort, ein weltlicher Regent zu sein!" ihn selbst führte er
gefangen nach Frankreich. In Deutschland stiftete er ein Großherzogthum
Frankfurt, das vorläufig der Fürst Primas, Erzbischof Dalberg von Re-
gensburg, erhielt, ihm sollte aber sein Stiefsohn Eugen folgen und das
Fürstenthum aus seine Nachkommen vererben.
Sein Bruder Ludwig, den er zum König von Holland gemacht hatte,
wollte sein Königreich und Volk nicht den Planen seines Bruders aufopfcrn
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Extrahierte Ortsnamen: Stralsund Wilhelm Nordsee Elsfleth England Napoleons Holland Frankreich Rheins Europa Frankreich Deutschland Frankfurt Holland
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ballon, den man an einem langen Seile aufsteigen ließ, zu beobachten. Dieser Versuch wurde im niederländischen Feldzuge j oft wiederholt, später jedoch wieder ausgegeben, weil man das aufsteigende Luftschiff noch nicht nach Belieben lenken und regieren kann. Die herrschenden Winde allein bestimmen die Richtung desselben. Eine andere Erfindung aber, welche um diese Zeit der französische Ingenieur Chappe machte, der Telegraph, oder Fernschreibmaschine, hat sich länger erhalten und wurde auch in andere Staaten eingeführt Dieser gibt durch die verschiedene Stellung mehrer an einer hohen Stange angebrachten beweglichen Balken besondere Signale oder Zeichen, die eine bestimmte Nachricht andeuten, wie jetzt, bei unseren Eisenbahnen die Signalftangen. Die folgenden immer in einer bestimmten Entfernung stehenden Telegraphen wiederholen rasch nach einander dieselben Signale, und so gelangt die Nachricht wie im Fluge nach dem Orte ihrer Bestimmung. So schnell ist dieser künstliche Kurier, daß der Convent oft des Morgens durch ihn einen Befehl an feine Armee am Rhein ergehen ließ und noch an demselben Morgen im Eitzungssaale durch ihn die Nachricht zurückerhielt, daß der Befehl bereits vollzogen fei,; obschon der Weg von Paris nach dem Rhein hin und zurück über 200 Stunden beträgt. Diese neue Erfindung leistete den Franzosen in ihren vielen Kriegen die trefflichsten Dienste.*) Der General Pichegru drang siegreich durch die Niederlande in Holland ein, der strenge Winter von 1794 auf 1795 bauete ihm feste Brücken über Flüsse und Seen, und schon am 19. Ja-1
*) Jetzt hat matt elektro magnetische Telegraphen, die gewöhnlich längs ; der Eisenbahnen angelegt werden und größere Sicherheit nttfe Schnelligkeit gewähren. Von den früheren optischen, d. i. für das Auge berechneten Ter j legraphen haben sie auch den Vortheil, daß Nacht und Nebel Feilten Einfluß auf ihre Arbeit haben. — Sogar unterseeische Telegraphen sind bereits vielfach angelegt worden nitd bringen in überraschender Schnelligkeit Knnde aus Ländern, die durch Meere weit getrennt sind. Seit dein Jahre 18g6 ist Europa sogar mit Amerika durch zwei unterseeische Tele- i graphen (Kabel) verbunden.
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Extrahierte Personennamen: Chappe
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